Der Bankenbrief – Kompakt, informativ und ohne eigenen Rechercheaufwand.

Bankenbrief
Wichtiges vom 9. November 2016

Das Thema

Ökonomen: Trump-Wahlsieg größeres Problem als Brexit 

Der überraschende Wahlsieg des Unternehmers Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA hat an den Börsen heftige Reaktionen ausgelöst. Weltweit fielen die Kurse heute deutlich, zuletzt stabilisierten sich ein wenig. Ökonomen und Wirtschaftsverbände zeigten sich besorgt. Sie verwiesen auf die hohe Unsicherheit über den Kurs des künftigen US-Präsidenten. "Das ist ein politisches Erdbeben. Für die Märkte ist Trumps Sieg ein weitaus größeres Problem als der Brexit", warnte Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank. In Tokio fiel der Leitindex Nikkei um mehr als 5 Prozent, der Dax fiel zunächst um knapp 3 Prozent, zum Mittag waren es noch knapp 1 Prozent minus. Trump hatte im Wahlkampf mit nationalistischen Äußerungen Aufsehen erregt und angekündigt, gegen Freihandel einzutreten und die heimische Industrie abzuschotten. Bankenpräsident Hans-Walter Peters erklärte in seiner Stellungnahme: "Ein Rückzug ins Nationale wäre der falsche Weg." Handel und gemeinsame Sicherheit lägen gleichermaßen im Interesse Europas und der USA. "Wir erwarten, dass die USA ein verlässlicher Partner Deutschlands in der Außen- und Wirtschaftspolitik bleiben", sagte Peters. Ifo-Präsident Clemens Fuest erwartet einen wirtschaftlichen Rückschlag: "Wenn Trump die Handelsschranken durchsetzen könnte, die er angekündigt hat, wäre der Schaden groß. In Deutschland hängen 1,5 Millionen Arbeitsplätze vom US-Geschäft ab." Auch der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Dennis Snower, sieht Gefahren: "In Zeiten wachsender globaler Unsicherheit ist Trumps Wahlsieg ein weiterer, großer destabilisierender Faktor." Das Errichten neuer Handelsbarrieren würde den Unternehmen und den Gesellschaften auf beiden Seiten des Atlantiks enorm schaden, warnte die American Chamber of Commerce in Germany (AmCham Germany).
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Die Meldungen

Währungsturbulenzen nach Trump-Sieg – Goldpreis steigt

Auch an den Devisenmärkten hat der Wahlausgang in den USA für Turbulenzen gesorgt. In einer ersten Reaktion stürzte der Kurs des US-Dollar deutlich ab. Besonders heftig traf es den mexikanischen Peso, der im Verhältnis zur US-Währung zeitweise um 13 Prozent an Wert verlor und damit ein Rekordtief erreichte. Die Anleger griffen zum Euro und dem Schweizer Franken. Im Verhältnis zum US-Dollar gewann der Franken zwischenzeitlich mehr als 2 Prozent an Wert. Auch der Goldpreis stieg zunächst um 5 Prozent, zuletzt lag er bei plus 2,3 Prozent. Dagegen trennten sich Anleger europaweit von Finanztiteln: Der Bankenindex verlor bis zu vier Prozent. Die Aktien der Deutschen Bank zählten mit einem Minus von 4 Prozent auf 12,37 Euro zu den größten Dax-Verlierern, gefolgt von den Papieren der Commerzbank mit einem Minus von 3,5 Prozent. Auch andere europäische Bankentitel wie die der Société Générale fielen deutlich.
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Insider: Deutsche Bank will Polen-Tochter verkaufen

Die Deutsche Bank stellt Insidern zufolge ihre polnische Tochtergesellschaft zum Verkauf. Die Deutsche Bank Polska ist gemessen an der Bilanzsumme von umgerechnet 8,8 Milliarden Euro die elftgrößte Bank in Polen. Der Konzern versucht derzeit, seine Struktur zu vereinfachen und die Kapitaldecke zu stärken.
finanzen.net     

Postbank senkt Prognose für Vorsteuergewinn 2016

Die Deutsche Postbank hat nach einem deutlichen Gewinnrückgang in den ersten neun Monaten ihre Prognose für das laufende Jahr herabgesetzt. Ende September lag das Ergebnis vor Steuern bei 214 Millionen Euro. Das waren 45 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Für 2016 insgesamt werde das Vorsteuerergebnis nun nicht mehr, wie bislang vorhergesagt, um einen niedrigen, sondern um einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag fallen, teilte das Geldhaus heute mit. 2015 hatte die Postbank vor Steuern 582 Millionen Euro verdient.
sharewise.com     
postbank.de     

Euronext mit deutlichem Gewinnrückgang

Der europäische Börsenbetreiber Euronext hat im dritten Quartal einen Rückgang beim operativen Gewinn um knapp 22 Prozent auf 57,5 Millionen Euro verbucht. Das Unternehmen, Betreiber der Börsen in Paris, Amsterdam und Brüssel, verwies heute auf die Unsicherheit rund um das Brexit-Votum der Briten Ende Juni. Die Einnahmen mit Börsengängen seien deswegen um fast ein Drittel gesunken. Der Umsatz fiel im Gegensatz zur Deutschen Börse und zur London Stock Exchange (LSE) um gut 15 Prozent auf 112,8 Millionen Euro. 


EU-Kommission sieht Risiken für Konjunktur

Die Europäische Kommission sieht die konjunkturelle Entwicklung durch zahlreiche Risiken gefährdet. Für 2016 rechnet sie zwar mit einem Wachstum der Wirtschaftsleistung in der Eurozone um 1,7 Prozent. 2017 dürfte es sich dann aber auf 1,5 Prozent abschwächen. Zuvor wurde ein Plus von 1,8 Prozent veranschlagt. 2018 sollen es dann wieder 1,7 Prozent werden.  
wiwo.de     

Indien erklärt große Geldscheine für ungültig

Seit Mitternacht sind 500- und 1.000-Rupien-Scheine in Indien kein gesetzliches Zahlungsmittel mehr. Premierminister Narendra Modi will mit dieser Aktion die Korruption und den Schwarzhandel im Land bekämpfen. Gleichzeitig bleiben Banken und Geldautomaten heute geschlossen, um die Ausgabe neuer Geldscheine vorzubereiten. Die ungültigen Scheine können bis zum Jahresende umgetauscht werden.
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DK-Stellungnahme zur Umsatzsteuerhaftung des Abtretungsempfängers

Icon Top News Die Deutsche Kreditwirtschaft  (DK) fordert eine gesetzliche Ergänzung des § 13c Abs. 1 UStG, die besagt, dass in den Fällen des Forderungsverkaufs der Abtretungsempfänger nicht für die in der Forderung enthaltene Umsatzsteuer haftet, soweit der leistende Unternehmer für die Abtretung der Forderung eine Gegenleistung in Geld vereinnahmt hat. Dies erklärten die DK und die Wirtschaftsverbände zum Urteil des Bundesfinanzhofes (BFH) vom 16. Dezember 2015 (XI R 28/13). 
die-dk.de     

Die Köpfe

EZB-Rat Nowotny: kein guter Tag für die Weltwirtschaft

Die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten ist nach Worten von EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny kein guter Tag für die Weltwirtschaft. Es werde nun viel davon abhängen, wie die US-Notenbank Fed bei ihrer nächsten Sitzung im Dezember reagieren werde, sagte der Präsident der Österreichischen Nationalbank (OeNB) heute in Wien. Er rief dazu auf, Ruhe zu bewahren. Die USA verfügten über eine starke Volkswirtschaft. "Auf jeden Fall sind wir vorbereitet – auch im Notfall auf Interventionen."
derstandard.at     

EZB-Chefvolkswirt Praet warnt nach Trump-Triumph vor voreiliger Reaktion

Peter Praet, Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), hält es noch für zu früh, um auf das US-Wahlergebnis zu reagieren. Die Notenbank wolle die Volatilität an den ersten Tagen abwarten und die Lage genau beobachten, sagte Praet heute in Brüssel. "Wir müssen ein wenig geduldig sein und sehen, wie sich die Dinge entwickeln." Die Kommunikation zur Geldpolitik werde sich jetzt nicht ändern. "Wir müssen ruhig sein, ruhiger als die Märkte."
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Nouy: Deutsche Bank schließt Verkauf der China-Beteiligung noch 2016 ab

Nach Darstellung der obersten Bankenaufseherin bei der Europäischen Zentralbank (EZB), Danièle Nouy, ist fest damit zu rechnen, dass die Deutsche Bank noch in diesem Jahr den Verkauf ihres Anteils an der chinesischen Bank Hua Xia abschließen wird. Sie sehe den Abschluss der Transaktion in diesem Jahr als Formalität an, schrieb sie in einem heute veröffentlichten Brief an einen Europaabgeordneten. Die EZB sei von den chinesischen Behörden ausreichend informiert worden. 
de.reuters.com     

VÖB-Hauptgeschäftsführerin Buchholz wechselt zum Sparkassenverband

Die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Öffentlicher Banken (VÖB), Liane Buchholz, soll neue Chefin des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe (SVWL) und damit Nachfolgerin von Rolf Gerlach werden. Das teilte der SVWL heute mit. Die Verbandsversammlung mit Vertretern der 67 Mitgliedssparkassen kommt am 21. Dezember zusammen und muss noch zustimmen.  
wn.de     

Der Tweet des Tages
#Bankenpräsident Peters zu #USWahl: Erwarten, dass USA verlässlicher Partner in Außen- + Wirtschaftspolitik bleiben. https://bankenverband.de/newsroom/zitate/hans-walter-peters-zum-ausgang-der-wahlen-den-usa/ …
twitter.com     

Am Vortag meistgeklickt

Wie gut ist Ihre Allgemeinbildung?

Für die Beziehungspflege auf der Karriereleiter ist auch der Smalltalk wichtig. Profitieren kann, wer über eine breite Allgemeinbildung verfügt. Gebildete Menschen haben es leichter, auf immer wieder andere Anknüpfungspunkte zurückzugreifen oder neue Lösungsansätze zu finden. Kennen Sie sich im Bildungskanon des Abendlandes aus? Wissen Sie, welcher Kultfilm an Platons Höhlengleichnis angelehnt ist? Und laut welchem antiken Philosophen es unmöglich ist, zwei Mal in denselben Fluss zu steigen? Prüfen Sie Ihr Wissen bei folgendem Quiz:

Was morgen wichtig wird
Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform stellt in ihrem "Schuldneratlas Deutschland 2016" Daten zur Überschuldung der deutschen Verbraucher vor. In Berlin feiert der Bundesverband Öffentlicher Banken (VÖB ) sein 100-jähriges Bestehen mit Finanzminister Wolfgang Schäuble und Bundesbank-Präsident Jens Weidmann als Festredner. Die BayernLB und die Standard Chartered Bank präsentieren ihre Pläne für eine Zusammenarbeit. Auf der Konferenz "Digital Payments 2016 – Revolution im Zahlungsverkehr" in Frankfurt nehmen unter anderem Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele und Joachim Schmalzl, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) teil. Die Aareal Bank, die KfW-Bankengruppe sowie die italienische Großbank UniCredit veröffentlichen ihre Zahlen des dritten Quartals. 

Der Nachschlag

Extra-Goodies für Mitarbeiter

Arbeitgeber können sich nicht nur durch eine Gehaltserhöhung bei ihren Mitarbeitern beliebter machen. Daneben gibt es noch vieles andere, was die Laune heben kann, ohne dass der Fiskus die Hand aufhält. Extra-Goodies können nicht nur der Grillabend im Sommer oder die Weihnachtsfeier im Winter sein. Auch Gutscheine für Kino und Theater sind möglich, Massagen oder ein kostenloses Frühstück. Was sonst noch Freude bereitet, lesen Sie hier:
impulse.de